Demenz Kneipe Duisburg – eine wunderbare Idee, wie ein Raum im Stil der 60er Jahre Demenzkranken hilft, sich zu erinnern und Menschlichkeit zurückzubekommen.
Im Duisburger Malteserstift St. Nikolaus steht eine Kneipe, wie man sie aus den 60er Jahren kennt: Tresen, Jukebox, Bierdeckel, Spielautomat. Doch dieser Ort ist weit mehr als nostalgisches Design – er ist ein Anker für Menschen, deren Welt brüchig wird. Er gibt Struktur, Nähe und Erinnerung zurück – und damit: Würde. Ein Raum wie dieser zeigt, was Pflege leisten kann, wenn sie Menschen wirklich sieht.

Demenz Kneipe Duisburg: Erinnerungen retten, Würde geben
Im Malteserstift St. Nikolaus in Duisburg steht ein Tresen. Es ist kein PR-Gag, kein Ausstattungsstück, sondern ein Ort mit Bedeutung. Eine Kneipe, wie man sie aus den 60er Jahren kennt. Mit Zapfhahn, Jukebox, Aschenbecher, Bierdeckeln. Die Ausstattung wirkt vertraut, fast beiläufig – und ist dabei das Gegenteil von zufällig. Sie ist eine Brücke. Für Menschen mit Demenz. Eine Brücke zurück zu sich selbst.
Wenn Atmosphäre mehr bewirkt als Sprache
Demenz löscht nicht alles. Sie verändert. Sie greift in das Gedächtnis ein, in die Sprache, die Orientierung, die zeitliche Ordnung. Doch was bleibt, ist das Gefühl. Das Körpergedächtnis. Die Reaktion auf Musik, auf Gerüche, auf vertraute Gegenstände. Genau dort setzt die Kneipe im Pflegeheim an. Wer hier eintritt, muss nichts leisten, nichts erklären, nichts beweisen. Er darf einfach sein.
Die Bewohner erkennen oft nicht den Ort. Aber sie erkennen das Gefühl. Die Nähe. Das Ritual. Manche beginnen zu singen, andere schweigen. Einige nehmen das Glas in die Hand wie früher. Für kurze Zeit kommt Ruhe in die Unruhe und Nähe in das fremd sein, Struktur in das Chaos.
Pflege, die den Menschen sieht – nicht seine Defizite
Hier wird niemand „beschäftigt“. Hier wird begegnet. Die Kneipe ist kein Therapieersatz, sie ist Beziehungspflege auf Augenhöhe. Wer früher ein Stammgast war, findet sich wieder in der Haltung des Raums. Man trifft sich, sitzt, schweigt, hört Musik. Man ist nicht Objekt von Pflege, sondern Subjekt einer Erinnerung. Medikamente? Oft seltener nötig. Was wirkt, ist nicht Chemie. Sondern Verbindung.
Erinnerung ist kein Rückblick – sie ist Gegenwart in der Demenz Kneipe Duisburg
Diese Form der Begleitung zeigt, was Pflege sein kann, wenn sie sich an Biografie statt an Systematik orientiert. Wer Räume gestaltet, in denen Menschen sich nicht beweisen müssen, sondern sich wiedererkennen dürfen, heilt auf einer tieferen Ebene. Nicht, weil die Krankheit verschwindet – sondern weil der Mensch aufhört, darin zu verschwinden.
Eine Jukebox kann mehr bewirken als ein Fragebogen. Ein alter Tresen mehr als eine Sitzgruppe in Birke. Pflege, die das versteht, hört auf, Abläufe zu verwalten – und beginnt, Menschen zu begleiten.
Ein Ort, der hält, wenn alles andere weicht
Der Tresen im Malteserstift ist nicht nostalgisch. Er ist real. Echt. Und notwendig. Denn Demenz trennt Menschen von der Welt, aber nicht von sich selbst. Wenn man sie lässt. Wenn jemand da ist. Wenn jemand bleibt.
Denn manchmal braucht es nur einen einzigen Menschen, der bleibt – damit ein anderer nicht verloren geht. Wie in einer Rückführung finden Menschen hier eine Verbindung, die wichtig und wertvoll ist.
Meine Erfahrung mit Demenz
Ich habe meine eigenen Erfahrungen mit Demenz gemacht und kann nur sagen, dass es etwas ist, was sehr anstrengend sein kann. Meine Erfahrungen waren wirklich sehr positiv, da ich meine Oma besuchen wollte und ich eigentlich keinen Kontakt zu ihr haben durfte, weil das von der Seite meines Vaters war. Ich war aber zu neugierig auf meine Oma und wollte sie unbedingt kennenlernen.
Gott sei Dank erinnerte ich sie an ihren anderen verstorbenen Sohn Axel und alle dachten, meine Oma sei nun endgültig verrückt, weil sie Axel wieder sah. Aber Oma war glücklich, sie hatte Axel. Ich war glücklich, ich hatte meine Oma. Und alle dachten, die alte Frau spinnt. Insofern gab es überhaupt kein Problem, was mich sehr beruhigt hat und weswegen nie aufgeflogen ist, dass ich mich mit ihr heimlich getroffen habe und meine Oma kennengelernt habe, obwohl niemand das wollte.
Daher habe ich Demenz sehr angenehm und schön kennengelernt, habe aber auch schon sehr viele Menschen daran zerbrechen sehen, dass ihre Angehörigen dement werden. Deswegen ist es mir auch eine Herzensangelegenheit zu helfen, wenn ich das kann, innerhalb meiner Möglichkeiten.
Wie geht es dir mit dem Thema Demenz?
Die Demenz Kneipe Duisburg ist eine wunderbare Idee oder? Wie geht es dir mit dem Thema? Was belastet dich? Hast du Fragen zu Demenz und dazu, wie du damit umgehen kannst? Dann nimm gerne Kontakt auf oder fordere meinen Rückruf an – direkt, offen und ohne Umwege. Gerne können wir einzeln oder in der Gruppe daran arbeiten.
#Demenz #PflegeMitWürde #Erinnerung #Biografiearbeit #BewusstesZentrum
Pingback: Juni 2025 alle Artikel - Psychologische Tricks